Als ich deine Antwort heute gelesen habe, musste ich auch fast weinen. Das ist so eine krasse Geschichte und die anderen Beispiele sind auch schlimm. Wie schaffst du es danach wieder da raus zu kommen? Wenn ich wegen etwas so traurig bin dann ist mein Tag meistens gelaufen. Ich komme fast nicht wieder raus aus diesem Loch. Danke für ein paar Tipps. Dein Fan Lily, 24.
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Liebe Lily
Das kenne ich nur zu gut, es ging mir lange Zeit nicht anders. Und auch heute schaffe ich es nicht immer, es in vernünftiger Zeit wieder beiseitezulegen. Aber meistens gelingt mir das, indem ich meine inneren Ressourcen aktiviere. Ressourcen sind wie eine Art inneres Kraftwerk. Jeder Mensch besitzt so ein Kraftwerk, aber viele sind sich dessen nicht bewusst und haben darum auch nicht gelernt, es zu aktivieren.
Es geht eigentlich darum, dass man sich selber in einen anderen (besseren) Zustand versetzt, als man nach so einem doofen Erlebnis ist. Manchmal reicht es, an etwas zu denken, was einem glücklich gemacht hat. Manchmal muss man ein paar Minuten zu seiner Lieblingsmusik tanzen. Was auch immer einem gut tut, ist dann hilfreich. Es ist wie eine Entscheidung, sich anders fühlen zu wollen. In der Ohnmacht nach einem Zwischenfall, der einem negativ zurückgelassen hat, kann man entscheiden, ob man den ganzen Tag (oder sogar ein paar Tage) in diesem Zustand verbleiben möchte, oder lieber in einen anderen wechselt. Dafür benötigt man etwas Bewusstsein für das eigene Kraftwerk.
Das können Sie erlangen, indem Sie sich mal Zeit nehmen und alles aufschreiben, was Ihnen gut tut. Sicher haben Sie eine Playlist voller Songs, die Sie an happy Times in Ihrem Leben erinnern. Die gehören auf die Liste! Viele Menschen tragen einen Talisman bei sich, der ihnen Kraft verleiht. Das ist dann auch eine Ressource. Dieser Stein in der Hosentasche (oder was auch immer) ist aufgeladen mit guten Gedanken. Wenn man ihn berührt, gehen diese positiven Energien in einen über. Fotos auf den Ferien sind nichts anderes. Sie erinnern einen an eine Zeit, an die man gerne zurückdenkt, weil man sich dort wohl oder frei gefühlt hat. Diese Gefühle trägt man in sich. Aktivieren lassen sie sich über Reize von aussen (Bild, Musik, Geruch, Bewegungen…)
Wenn man sich gedanklich etwas damit auseinandergesetzt und es immer mal wieder geübt hat, dann gelingt es einem in kurzer Zeit, diese positiven Zustände in sich abzurufen. Das habe ich auch tun müssen, dort auf der Bahnhofstrasse. Ich bin von Natur aus auch eher ein Mensch, der ewig daran hängenbleiben könnte. Aber das will ich nicht, weil ich dann diese negative Energie auch an andere Menschen weitergebe. Und das kann nicht Sinn der Sache sein.
Vielleicht ist dieser Typ ja auch aus einer solchen Situation gekommen. Was, wenn er wegen einer falschen Angabe von Lottozahlen im Tagi doch nicht Millionär geworden ist, obwohl seine Zahlen genau mit den abgedruckten übereingestimmt haben? Vermutlich war es etwas bedeutend Unbedeutenderes, ich weiss. Aber was auch immer es war, er hat es an mir ausgelassen. Und wenn ich mich nicht selber coache, in einen besseren Zustand zu kommen, dann gebe ich es ebenfalls an jemanden weiter, der damit nichts zu tun hat. Wenn wir solche Kettenreaktionen bewusst stoppen, wird diese Welt automatisch zu einer besseren.
Fangen wir noch heute damit an!
Mit liebem Gruss. Ihre Kafi.