Gestern haben wir bei Freuden den Jahreswechsel gefeiert. Ich habe meinen Freunden von Ihrem Blog erzählt, da ich, bei der Frage von Herrn Peter K. von gestern wirklich herzhaft lachen musste. Das Thema war eigentlich viel eher, wer neben mir, liest denn eigentlich einen Blog, wie den Ihren, und wie verdient man damit Geld. Zeit, die kann man sicher gut am Laptop, wie auch im Internet verbringen... Nun denn, inzwischen ist uns dann doch einen Frage in den Sinn gekommen, welche wir Ihnen stellen möchten. Gleichzeitig haben wir uns dann auch gefragt, wie man das in der Pre-Blog-Zeit wohl je gelöst hätte, resp. wer hätte uns denn eine Antwort geben können? Die eigentliche Frage ist ganz trivial: Wie serviert man korrekterweise die Beilagen, insbesondere den Reis beim Fondue Chinose? Darf der einfachhalber in der Pfanne serviert werden und dann wieder in der Küche verschwinden. Es hat ja schon soviel Töpfe auf dem Tisch beim Fondue Chinoise und ein Rechaud hat heute auch kaum mehr jemand. Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Hilfe. Sabine F., 34
Liebe Frau F.
Auch Ihnen wünsche ich ein glückliches und vorallem gesundes Neues Jahr und ich hoffe, Sie sind gut darin gestartet. In Ihrer Frage stecken unzählige und ich will einmal bei der ersten beginnen. Sie fragen mich, wer neben Ihnen den Blog auch noch liest und ich muss Ihnen gestehen, ich habe keine Ahnung. Ich habe im Hintergrund meines Blogs eine Seite, auf welcher ich die Besucherzahlen sehen kann und aus welchen Ländern die Besucher meines Blogs stammen. Und ich frage mich natürlich auch, wer all die Schweizer, Deutschen, Amerikaner, Japaner, Mexikaner, Thailänder, Chinesen, Australier und Kroaten sind und wie sie auf meinen Blog gefunden haben. Aber wenn ich ehrlich bin, dann wüsste ich am allerliebsten, wer dieser Mensch aus Swasiland ist, der sich täglich einmal auf meine Website klickt. Wer ist er, ist es ein Mann oder eine Frau, jung oder alt? Wie kommt er auf die Adresse, was interessiert ihn daran und wo sitzt er genau, während er meinen neusten Blogeintrag liest? Ich weiss es nicht.
Und zu Ihrer zweiten Frage, wie man mit einem Blog Geld verdienen kann, muss ich Ihnen leider das selbe antworten. Ich weiss es nicht. Ich habe mir bis anhin keinerlei Gedanken darüber gemacht. Ich nehme an, dass ich Werbung auf meinem Blog schalten könnte, aber das würde das in meinen Augen wunderschöne Design von Gabriele Berüter vollkommen verschandeln und das brächte ich nicht übers Herz. Dieser Blog muss kein Geld generieren, er muss mir Freude bereiten. Und das tut er. Und wenn er Sie und Ihre Freunde zum Lachen bringt, dann bin ich mehr als zufrieden. Und ja, Sie haben natürlich recht, man kann seine Zeit sinnlos im Internet verbraten und ich sehe darin noch nicht einmal etwas Schlimmes, aber die Arbeit an meinem Blog zähle ich nicht dazu. Und wenn ich ehrlich bin, dann zähle ich noch nicht einmal die sozialen Netzwerke, wie zum Beispiel Facebook dazu, obwohl mir da viele widersprechen würden. Die Argument der Gegner klingen immer ähnlich. Es wird da die Zeitverschwendung und die soziale Verarmung ins Feld geführt. Über die Zeit kann man sich streiten, zugegeben. Aber ob man wegen einem Netzwerk einsam wird und keine 'echten' Freundschaften mehr pflegt, bleibt jedem selber überlassen. Ich habe meinen Silvester mit Menschen verbracht, die sich während der letzten Monate beinahe alle über Facebook kennengelernt haben. Und es war ein grossartiger Abend und ich bin regelrecht verliebt in diese Menschen die sich so blindlings in dieses Abenteuer gestürzt haben. Und natürlich birgt es Risiken, seine Tür Menschen zu öffnen, die man bis anhin nur virtuell kannte. Aber ich wurde im letzten Jahr für diese Risikobereitschaft reich beschenkt und meine Gschpöndli sagen allesamt dasselbe.
Aber nun zu Ihrer eigentlichen Frage, zu der mit dem Reis und dem korrekten Behältnis dafür. Ich war jüngst zu einem Fondue-Chinoise eingeladen und dort wurde der Reis aus der Pfanne serviert und diese dann auf dem Sideboard zwischengelagert. Auf dem Tisch hätte die Pfanne tatsächlich gestört und so war diese Lösung eine elegante. Ich möchte Sie nun aber nicht zum Kauf eines Sideboards verleiten, welches Sie den Rest des Jahres nicht wirklich benötigen. Machen Sie es doch einfach wie ich; servieren Sie ein bodenständiges Käsefondue statt der aufwendigen Fleischvariante. Dann stehen nur das Caquelon, das Brot und ein paar Schnapsgläser auf dem Tisch. Mehr braucht es meiner Meinung nach nicht, um es glatt zu haben mit Freunden. Dann können Sie sich auch das Sideboard sparen, das aus Regenwaldholz gebaut ist, welches abgeholzt wird, weil der Wald der Rindviehzucht weichen muss, welche stark expandiert, weil alle Fondue Chinoise essen wollen. Sie sehen, wie einfach sich das Reispfannenproblem beseitigen lässt. Einmal heftig mit der Moralkeule schwenken und schon sitzt man gemütlich beim Fondue zusammen. Ach wäre doch alles so einfach im Leben!
Wer Ihnen diese Frage beantwortet hätte, wenn es das Internet und meinen Blog nicht gäbe, kann ich Ihnen leider auch nicht sagen. Aber vielleicht hätten Sie die Pfanne mit dem Reis dann einfach auf einen Stuhl neben den Tisch gestellt und sich den anderen grossen Fragen des Lebens gewidmet, wer weiss?
Ich grüsse Sie ganz herzlich und lasse Sie nicht im Unklaren darüber, dass ich bei all dem Geschreibe über Fleisch grad wahnsinnig Lust auf ein richtig scharfes Tatar bekommen habe und mir dies auch sofort zubereiten werde. Irgendjemand muss sich dem Fleisch ja annehmen, dass auf dem Markt liegen bleibt, weil jetzt alle nur noch Käse essen!
En Guete! Kafi