Grüezi Frau Freitag. Ich habe ein grosses Problem und ein guter Freund hat mir geraten, mich damit an Sie zu wenden. Mir gehört ein Laden in einer Schweizer Grossstadt und die Umsätze brechen (auch unter Einbezug der wirtschaftlichen Lage) immer mehr zusammen. Ich habe letztes Jahr eine renommierte Consulting-Firma beauftragt, das Problem zu analysieren. Das Resultat war teuer, aber sehr positiv: Produkt/Preis, Lage der Geschäftstelle, interne Abläufe und Qualifikation der Mitarbeiter sind gut bis hervorragend. Trotzdem läuft der Laden nicht rund. Wenn es so weiter geht, werde ich dieses Jahr schliessen müssen. Haben Sie vielleicht noch eine Idee, woran es liegen könnte? K.B. 46
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Lieber Herr B.
Grosses Kompliment einmal vorweg dafür, dass Sie externe Beratung zu Hilfe gezogen haben. Viele Geschäftsinhaber bilden sich nämlich ein, alles zu kennen und zu wissen und nicht auf Ratschläge von aussen angewiesen zu sein. Sie wissen jetzt, dass die "Hardware" ihres Geschäfts stimmt. Das ist doch schon mal etwas.
Ich habe selber ein paar solcher Consulting-Prozesse miterlebt und kenne die Stärken und Schwächen solcher Mandate. Fakten, wie Sie sie oben erwähnt haben, lassen sich relativ leicht und quantifizierbar messen. Darum bezeichne ich sie gerne als «Hardware» einer Firma. Viel anspruchsvoller, weil eben nicht wirklich messbar, sind die weichen Faktoren wie das Arbeitsklima, die Motivation im Team und der Spirit der Geschäftsleitung und jedes einzelnen Mitarbeiters. Diese sind selbst für den teuersten Consultant schwer zu beurteilen, da man viel Zeit im Laden verbringen und ein Vertrauensverhältnis zur Belegschaft aufbauen müsste, um ein verlässliches Gefühl dafür zu bekommen. Unternehmensberater stürzen sich darum mit Vorliebe auf Zahlen und Daten, anstatt sich mit Feinstofflichem wie der Stimmung zu beschäftigen.
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