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Liebe Frau Freitag, die tägliche Lektüre Ihrer Kolumne erhellt meine Stimmung ungemein. Merci!! Nun beweisen Sie bitte auch zu dieser Frage Ihre Expertise: Ich spiele mit dem Gedanken, ein Buch zu veröffentlichen, oder einen Gedichtband. Es haben sich schon einige Fragmente und Gedichte angesammelt und sammeln sich weiterhin an. An wen wende ich mich nun am besten? An einen Lektor meines Vertrauens (ich vertraue bisher keinem, da ich keinen kenne)? An den Freundeskreis zur Kritik, den ich zu ermüden befürchte (da sie schon jetzt herhalten, ich nehme an, freiwillig und wohlgesonnen)? Wenn Sie möchten, schicke ich Ihnen gern ein Stücklein zu, damit Sie sich von dem Geschreibsel ein Bild machen können. Aber eben, was dann? Liebe Grüsse vom Olivenhain. Sladjana, 23

Liebe Sladjana

Gute Frage! Da habe ich nun wirklich keine Ahnung. Bis jetzt musste ich meine Zeit damit verbringen, hartnäckige Anfragen und unmoralische Angebote von Verlagen abzuwimmeln, die meinen Blog in gedruckter und gebundener Form auf den Markt bringen möchten. Wenn Sie mich fragen würden, wie man da am besten vorgeht, dann könnte ich Ihnen einige wirkungsvolle Absagevorlagen schicken, aber andersrum müsste ich jetzt auch improvisieren.

Da die vielen Bittschriften von Verlagen und Literaturagenturen aus der ganzen Welt kommen, nehme ich an, dass diese Interesse haben an hochqualitativem Geschreibsel. Insofern wäre es sicher sinnvoll, sich direkt an diese Stellen zu wenden. Konkret kann ich Ihnen jetzt allerdings keine Empfehlung abgeben, da ich die Qualität der Buchvertriebe ungern allein über die Höhe der mitgeschickten Vorauszahlungs-Checks beurteilen möchte. Gehen Sie doch einfach mal in eine Buchhandlung und schauen Sie, welche Bücher Ihnen selber optisch am besten gefallen und welche Verlage dahinter stehen. An dieser Aussage können Sie erkennen, dass es Perlen vor die Säue wäre, mir ein Schmankerl Ihrer Arbeit zu schicken. Ich kaufe Bücher nur wegen derer dekorativen Wirkung oder wenn mein Sohn wieder einmal Blumen pressen möchte. Ich kann kaum lesen und versuche auch gar nicht erst, es richtig zu lernen. Sonst hätte ich gar keine Zeit mehr zum Schreiben, und wer würde sich dann ums Erhellen Ihrer Stimmung kümmern, wer?

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen von Herzen viel Erfolg und Musse! Ihre Kafi.

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