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Liebe Frau Freitag. Ich kenne meinen Mann jetzt schon über 6 Jahre und komme mit seinem "Cholerikertum" eigentlich relativ gut klar. Ich frage mich nur immer wieder, wie man damit umgehen soll, wenn, in diesen Momenten, der eigene Mann ein Fremder ist, den man verabscheut... Mein Mann trinkt nicht so oft. Aber wenn er dann mal trinkt, exzessiv. Ich kenne auch den Hintergrund, den Grund, warum er jeweils nicht stoppen kann, wenn genug wäre, das hilft mir auch noch ungemein beim besseren Verstehen dieses Verhaltens. Früher bin ich jeweils fast durchgedreht in diesen Momenten und habs teilweise noch persönlich genommen. Mittlerweile störts mich nicht mehr ganz so fest, aber ich merke, es kratzt mich schon immer noch. Weil, der Mann, der da sturzbetrunken ist, der ist nun mal einfach laut, stinkend, armselig und so total nicht er selber, wie er sonst ist. Nicht der Mann, in den ich mich verliebt habe. Nicht der Mann, der mich tröstend in die Arme nimmt, mich um Lachen bringt, der süss ist, wenn er mal ein bisschen sauer ist... der da, ist nur interessiert an sich selber. Abgrenzen und für sich selber schauen und dann kommt der nächste, bessere Tag. Ohne Schatten, so wie der heute. Wie geh ich am besten mit meinem Mann um in diesem Moment - emotional mein ich? Herzliche Grüsse, Linda Mariposa, 34

Liebe Frau Mariposa

Ich hatte gestern keinen guten Tag, bitte verzeihen Sie mir das. Ich habe seit ein paar Tagen hohes Fieber und die Hitze scheint meiner Zurechnungsfähigkeit gar nicht zuträglich zu sein. Als ich meine Antwort heute morgen nochmals durchlas (das mache ich immer so), war ich entsetzt darüber. Vergessen Sie bitte den ganzen Stuss, den ich gestern von mir gegeben habe. Heute sehe ich das klarer und rate Ihnen folgendes:

Schmeissen Sie ihn raus. Er soll seine Probleme selber lösen und nicht Sie und Ihr Leben damit vergiften.

Tragen Sie sich Sorge! Alles Liebe. Ihre Kafi.

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