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Liebe Kafi Freitag. ich führe seit einigen Jahren eine nahe, ernsthafte, erfüllende Beziehung und meine, damit eine gewisse Schwelle hinter mir gelassen zu haben. Ungesucht hat sich nun aber über beinahe ein Jahr eine zweite Person in die Seele geschlichen: in kleinen Begegnungen und stillen Momenten (die aber nie über freundschaftliche Begegnungen hinausgegangen sind). Das Gefühl, das sich zum Ausdruck bringt, ist Liebe - und ich weiss, dass es gegenseitig ist. Um es deutlich zu sagen: ich trage das selbe Gefühl (wenn auch in etwas unterschiedlicher Schattierung) gleichzeitig für zwei Menschen in mir, was an sich ja etwas Wundervolles ist. Trotzdem aber: mit jeder weiteren Begegnung entfernt sich die Nicht-Beziehung etwas weiter vom Rest des Lebens, schafft eigene Zwischenräume und stillschweigende Abkommen und zehrt somit merklich an der Seele. Gleichzeitig treibt ist die gelebte Beziehung weiter Blüten, ist erfüllend und an einem Punkt, der kaum Zweifel aufkommen lässt (bzw. wohl kaum mehr Reibung erzeugt, als jede andere Beziehung auch würde). Somit verkommt die Situation zu einer regelrechten Telenovela. Nur sitz ich mitten drin... Bleibt mir nichts anderes übrig, als den Fernseher zum Fenster rauszuschmeissen? Mark, 34

Lieber Mark

Ja, genau das sollten Sie tun. Und dann hinterherspringen und schauen, wer Sie in der Zeit der Reha aufopfernder umsorgt.

Schauen Sie doch selber, wie Sie da wieder rauskommen. Sie haben sich schliesslich über beinahe ein Jahr offenen Auges da reinbegeben.

Mit gutem Gruss. Ihre Kafi.

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