Liebe Kafi. Man sagt Männern mit dicken Autos nach, sie seien zu kurz geraten. Ist das nicht zu kurz geschlossen? Danke für eine aufklärende Antwort und lieben Gruß Markus, 46
Lieber Markus
Ihrer Frage und Ihrem Alter zufolge nehme ich mal an, dass Sie sich mitten in einer anständigen Midlife-Crisis befinden und über den Kauf eines größeren Wagens nachdenken respektive darüber, ob ein Auto mit Hubraum plus/minus 3800 cm³ Sie als Kleinschwanzträger outen würde oder nicht.
Also erstens mal so viel: Eine Midlife-Crisis ist keine schöne Sache, und dementsprechend haben Sie mein vollstes Mitgefühl. Wenn Sie zudem einen kleinen Penis haben, ist die Sache natürlich doppelt schmerzlich, weil Sie inzwischen realisiert haben werden, dass er mit Sicherheit nicht mehr wachsen wird und auch ein dickes Gefährt daran nichts ändern kann. Demzufolge können Sie sich den Kauf eigentlich sparen und die Kohle stattdessen in einen Tantrakurs investieren. Dort lernen Sie zum einen, auch mit wenig körperlichem Asset besser zu performen, und zum anderen werden Sie mit ziemlicher Sicherheit von Frauen umgeben sein, die steif und fest behaupten, ihnen sei die Größe eh nicht so wichtig. Besser können Sie Geld und Zeit kaum anlegen.
Allerdings möchte ich auch die Möglichkeit, dass Ihr Schniedel vollkommen normal gewachsen ist, nicht ganz ausschließen und Ihnen ein paar Gedanken dazu mit auf den Weg geben. Nehmen wir darum mal an, Sie haben einen mittelmäßigen oder sogar einen riesigen Schwengel und trotzdem Lust, sich ein dickes Auto zu kaufen. Was würde das für Sie bedeuten? Sie hätten ab sofort den Ruf, einen Kleinen zu haben, den Sie mit PS und Hubraum zu vergrößern versuchen, und würden dementsprechend Frauen ansprechen, die entweder per se auf kleine Schwänze stehen oder aber für eine dicke Karre zumindest einen in Kauf nehmen. Oder vollkommen stupide, welche wirklich auf den Trick hereinfallen. In jedem Fall wäre Ihr Prachtsglied wie Perlen vor die Säue. Das können Sie doch auch nicht wollen!
Was immer Ihr Beweggrund zum Kauf sein mag, eigentlich haben Sie schon mit der Unterschrift unter dem Kaufvertrag verloren. Dennoch muss ich Ihnen etwas gestehen: Ich hatte schon immer Mitgefühl mit Männern, welche von der Natur allzu schändlich vernachlässigt wurden. Denn im Gegensatz zu uns Frauen können sie nicht einfach in die nächste Klinik spazieren und sich in einem ambulanten Eingriff das vergrößern lassen, was sie als zu klein geraten empfinden. Dies ist vermutlich eine der größten Ungerechtigkeiten dieser Welt. Und wenn Sie diese mit dem Kauf einer PS-Schleuder etwas ausmerzen können, sage ich nur so viel: Go for it, honey! (Aber bitte keinen Porsche, es wäre einfach ZU augenfällig …) Die zweitgrößte Ungerechtigkeit dieser Welt ist demzufolge, dass kein Mann einen Boliden fahren kann, ohne den obigen Stempel aufgedrückt zu bekommen. Was mich gerade etwas mit der Tatsache versöhnt, dass es immer wir Frauen sind, die an den Schmerzen der natürlichen Geburt fast krepieren und danach auch noch mit Schwangerschaftsstreifen am Arsch herumlaufen müssen.
Mit verständnisvollem Gruße. Ihre Kafi (die über viele Jahre Abonnentin von »auto motor und sport« war und die Leidenschaft für schnelle Autos sehr wohl nachvollziehen kann)