warum schwimmen schiffe aus beton?... Vito, 8
Lieber Vito
Ich weiss ja nicht, wie Ihr das macht, aber Ihr 8jährigen scheint ein grosses Talent dafür zu haben, mich mit kürzesten Fragen ziemlich tief in die Bredouille zu bringen, gopf! Das Mädchen, dass mich mit einer Frage zur Politik ins Schwitzen gebracht hat, war zufälligerweise auch 8 Jahre alt und hiess Lou. Ihr solltet Euch bei Gelegenheit vielleicht einmal kennen lernen, im Team wärt Ihr mit ziemlicher Sicherheit unausstehlich, äh unschlagbar meine ich natürlich.
Aber um auf Deine Frage zurückzukommen. Mein Blog ist ja für Alltagsfragen gedacht, und mir ist natürlich bewusst, dass der Schiffbau im Leben eines 8jährigen Jungen eine wesentliche Rolle spielt, (weil anders könnte ich mir die umfangreiche Revell-Sammlung, die vom Kriegschiff der Kriegsmarine des deutschen Reichs gekrönt wird, im Kinderzimmer meines Sohnes nicht erklären). Ich wiederum habe bis zum heutigen Tage kein einziges Schiff gebaut. Weder eins im Verhältnis 1:350, geschweige denn ein wirklich grosses. Und ich gedenke es auch künftig nicht zu tun. Denn schliesslich lebe ich in einem Binnenland, und falls Du auch in der Schweiz, oder aber in Österreich Zuhause bist, dann gilt das auch für Dich. Anders ist es, wenn Du ganz nördlich in Deutschland lebst. Dann ist es von Vorteil, wenn Du gut schwimmen und Schiffe bauen kannst. Das haben sich auch Lucius und Alexander gesagt, die schon in jungen Jahren auf ein grosses Schiff hingespart haben. Heute sind die beiden 30 und Besitzer einer eigenen Reederei und der Alexander zusätzlich noch Besitzer einer eigenwilligen Frisur, die auf Sturm steht.
Nun wirst Du mir aber sicher erklären, dass die Schweiz zwar ein Binnenland ist, jedoch mit der Alinghi zweimal den America's Cup gewonnen hat, und dass darum die Tatsache, in der Schweiz zu leben, noch lange kein Vorwand ist, keine Ahnung vom Schiffbau zu haben. Und ich werde darauf antworten, dass die Kirsty trotz allem nicht singen kann.
Aber nun zu der Beton-Frage zurück, nicht dass Du noch das Gefühl hast, ich würde Deiner Frage ausweichen, weil ich die Antwort darauf nicht wüsste oder so. Also es gibt verschiedene Varianten, wie man Beton zum Schwimmen bringt. Die erste ist gutes Zureden. Man sagt dem Beton solange, dass er gar nicht so schwer sei, wie er aussehe, bis er es selber auch glaubt. (Darin haben Männer von dicken Frauen besonders viel Erfahrung.) Zusätzlich kann man den Beton mit einer Holzlasur streichen oder aber Löcher aufmalen, die ihn wie einen Emmentaler Käse aussehen lassen. Findige Architekten haben diese Technik bereits bei einem Gebäude in Lyon angewendet, und es scheint prima zu funktionieren. Wie sich dieses Verfahren auf die Wasserdurchlässigkeit von Beton auswirkt, ist mir unklar, aber soviel ist sicher: Emmentaler schwimmt.
Wem das zu aufwendig ist, der hält sich besser an das Gesetz des Archimedes:
Die Auftriebskraft ist so groß wie das Gewicht der verdrängten Flüssigkeit. Was das genau heisst, fragst Du am besten mal Deinen Papi. Dann wird sich auch grad zeigen, ob der auch so schlau ist, wie die allwissende Kafi Freitag.
Mit einem lieben Gutenachtkuss, Deine Mama Kafi.